Galeristin und Kunstförderin Karin Brass gestorben

ASCHAFFENBURG. Die Aschaffenburger Galeristin und Kunstförderin Karin Brass ist tot. Die am 2. April 1934 geborene Zwillingsschwester der Aschaffenburger Sopranistin und Konzertveranstalterin Romy Kalb-Gundermann (1934 bis 2019) ist am Freitag nach schwerer Krankheit im Alter von 87 Jahren verstorben.

Karin Brass gehörte zu den festen Instanzen des Aschaffenburger Kulturlebens. Von 1976 bis 1990 hatte die musisch vielseitig interessierte Unternehmerin mit ihrer »Galerie am Nachmittag« im Parterre der Grünewald-Turnhalle die Aschaffenburger Kunstszene bereichert und mitgeprägt. Über 80 Ausstellungen organisierte sie in dieser Zeit, darunter Präsentationen mit namhaften überregional bekannten Künstlern wie Horst Janssen, Arik Brauer, Christian Schad, Alfred Hrdlicka und Maurillo Minuzzi. Und sie präsentierte Werke von regionalen Malern und Bildhauern wie Siegfried Rischar, Gunter Ullrich, Ursula Ullrich-Jacobi und Helmut Massenkeil. »Zeitgenössisches, aber nicht um jeden Preis Modernistisch-Modisches«, beschrieb sie im Gespräch mit dem Main-Echo einmal ihr Konzept.

Doch das Aus ihrer Galerie bedeutete nicht das Nachlassen ihren Engagements für die Kultur. 1991 gehörte Karin Brass zu den Gründungsmitgliedern des Neuen Kunstvereins.

Zusammen mit ihrem Mann, dem Unternehmer Otto Brass (1925 bis 2003), gründete sie 1994 die Otto und Karin Brass-Stiftung für Kunst, Kultur und Soziales. Diese stiftet unter anderem den Förderpreis für zeitgenössische Kunst und förderte Veranstaltungen wie Ausstellungen des Neuen Kunstvereins Aschaffenburg sowie die Fränkischen Musiktage in Alzenau.

Karin Brass’ Kunstsinn war auch andernorts gefragt, etwa bei ihrer Tätigkeit als Jury-Mitglied beim Gestaltungswettbewerb der Schreinerinnung »Die Gute Form«. Die kulturelle Neugier und Offenheit behielt sie bis zuletzt. So war sie regelmäßiger Gast bei Konzerten und anderen Kulturveranstaltungen. Sie hinterlässt eine Tochter. ⋌ab

 Quelle: Main-Echo

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